Wie wird eine architektonische Idee sichtbar gemacht? Teil 1
Die Antwort darauf ist eindeutig JA! Dennoch will ich hier nicht mit Betriebsgeheimnis etc. herumlabern, sondern aufzeigen wie man die „architektonische Idee“ sichtbar bekommt.
Der Artikel ist zudem in zwei Teile aufgeteilt. Im ersten Teil gibt es zum gezeigten Titelbild eine Vermutung, was dir „architektonische Idee“ sein könnte und die Leser sollen selbst ihre Vermutung in die Kommentare schreiben.
Im zweiten Teil wird dann die eigentliche „architektonische Idee“ des Architekten genannt, damit jeder der seine Vermutung kundgetan hatte, überprüfen kann, ob er richtig lag.
Viele denken ja, dass es sich bei der Architekturfotografie um das Ablichten der Gebäude handelt, dem ist jedoch nicht so. Bei der Architekturfotografie geht es nicht nur um das Gebäude selbst, sondern viel mehr um die architektonische Idee und um den ökonomischen, politischen und räumlichen Kontext.
Damit man die architektonische Idee zu einem Gebäude perfekt abbilden kann, ist es wichtig, dass man diese als Architekturfotograf erfährt. Denn nicht immer ist diese klar und deutlich von der Umgebung etc. erkennbar. Ebenfalls ist die Geschichte, die zur architektonischen Idee geführt hat, ein wichtiger Bestandteil eines Briefings, sie macht die architektonische Idee für den Architekturfotografen erlebbar.
Wie aber nun die architektonische Idee sichtbar machen?
Wie man nun die architektonische Idee sichtbar macht und somit auch erlebbar, nehmen wir ein Beispielbild aus meinem Portfolio.
Das hier gezeigte Foto ist das Kai Center im Medienhafen Düsseldorf. Entworfen wurde es von Döring Dahmen Joergessen Architekten. Fertiggestellt wurde es im Jahr 1996 und war das erste Gebäude des im Wandel befindlichen Medien Hafen Düsseldorf.
Schaue dir das Foto einmal an und überlege, was die „architektonische Idee“ gewesen sein könnte?
Meine Vermutung zur „architektonischen Idee“ ist folgende:
Das Gebäude ist im heute bekannten Medien Hafen Düsseldorf als erstes Gebäude der Umstrukturierung entstanden. Die auf dem Bild gezeigte Form ähnelt sehr einem Schiffsbug und die Glasfassade soll, auch wenn diese in 7 Grad errichtet wurde, die gegenüberliegenden Hafenbereiche spiegeln.
Wenn man die Rückseite betrachtet, erkennt man, dass diese eine Art Wellenform aufweist, was wieder einen Bezug zum Hafen darstellt. Das markanteste jedoch ist der Eingang, dieser führt mittels Brücke über ein Wasserbecken (ohne Foto). Genau das könnte, als erste Gebäude der Umgestaltung, die Brücke zum neuen Medienhafen darstellen.
Soviel zu meiner Vermutung zur architektonischen Idee des Kai Centers, Kaistraße 20, im Medien Hafen Düsseldorf. Jetzt gibt es die Aufgabe an die Leser.
- Geht zum Kai Center und betrachtet es euch ausgiebig.
- Überlegt, was die architektonische Idee sein könnte
- Schreibt danach eure Interpretation in die Kommentare
Auch wenn in diesem Teil noch nicht auf die Titelfrage eingegangen wurde, so ist er ein sehr wichtiger Bestandteil. Dieser Teil soll das Verständnis und das Auge trainieren. Nicht immer ist die „architektonische Idee“ so leicht erkennbar wie beim Kai Center.
Also nun los, ich bin gespannt auf eure Vermutungen zur architektonischen Idee des Kai Centers Düsseldorf.
Views: 16
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.